Festival L*abore 2019
Lineup:
Freitag
19-20 Stellar Cellar
20-21 Balagan
21-22 Ithaka
22-23 Ark Noir
23-00 Belief Defect
23-00 Jacqueline Boom Boom vor der Microdisko
00-01 Piniol
Kabeltrommel: Arionce 21 Uhr
Sonntag
mittags: Sound Voyage
Samstag
16-17 LOKO
17-18 Heated Land
18-19 Hush Moss
19-20 Darla Smoking
20-21 Mother Engine & AFMI
21-22 Chris Imler
22-23 YĪN YĪN
23-00 Melt Downer
00-01 The Mauskovic Dance Band
01-02 Ekke Muhäne @ Tube
Kabeltrommel: 19 Uhr The Leonites




































































Radio L*abore 2019
Auf Soundcloud findet ihr eine wunderbare Playlist, die euch die musikalischen Klänge für das Festival erleben lässt und Vorfreude aufs nächste schafft. Also lasst euch davon anstecken!

Zu den Bands im Einzelnen:
Stellar Cellar (Deutscher Nachwuchs)
Stellar Cellar ziehen mit ihrem Debut ‘Honeypot’ quer durch’s Land, um es allen, die es wissen wollen, zu zeigen. Das Album vereint 7 Ohrwürmer von zuckersüß bis knüppelhart und lässt sich eindeutig in die Gitarre-Bass-und-Schlagzeug-Szene einordnen. Weiter einschränken will sich das Chemnitzer Untergrund-Trio um Frontgirl Roxy aber erstmal nicht. Das Leben ist bunt..
Unsere Highs haben wir ja alle gehabt. Und Techno hat leider auch nicht gehalten, was er einst versprach. Darum müssen wir uns den elektronischen Spielweisen auch einmal von der anderen Seite annähern, denn die Skala ist ja bekanntlich auch nach unten offen. Über Belief Defect ist nicht viel bekannt. Die Gruppe tauchte zum ersten Mal auf dem Berliner Atonal Festival 2017 auf, in Dunkelheit und Rauch gehüllt. Ihr erstes Album “Decadent Yet Depraved” ist ein viszerales Werk, das jeden an seine gespannten, verdrehten Klänge erinnern wird. Vielen Dank an Markus und Raster, die uns dabei geholfen haben, BD aus Ihrem Clubumfeld in einen anderen Kontext zu setzen.
Zum Sonntag, kurz vor der Abreise, noch ein exotisches Kleinod. Sound Voyage sind Niko Schabel aus München und Tom Wieland aus Wien. Zusammen experimentieren sie an Post-Kraut-Exotica-Bassmusik für die Vordenker und bieten damit wahrscheinlich eines der ersten Beispiele, wo traditionelle südasiatische Musik auf westliche Underground Electronica trifft. Stellt Euch Kraftwerk jammernd in einem thailändischen Tempel vor, zusammen mit den Einheimischen und Moritz von Oswald an den Reglern und Ihr seid fast da… Bon Voyage!
Sein Debut-Album „Nervös“ galt z.B. in Österreich und Frankreich als „eine der spannendsten Platten des Jahres“, während es in Germoney kaum Feedback dazu gab. Wie war das nochmal mit dem Messias aus dem eigenen Land? Jetzt tritt Chris Imler mit seinem aktuellen Album “Maschinen und Tiere” bei uns auf. Vertrackter Beat paart sich mit krautischen EBM-Sounds, garniert mit Texten wie Steine, die einem der Spätkapitalismus als Urgestein entgegensetzt: „Ich verlor meine Tasche auf dem Weg nach Wien/ ich wollte mich retten vor dem Ruin (…) Hab ich verdient, nie zu kriegen, was ich verdiene?/ Habe ich den Krieg verdient, den ich kriege/ Hab ich verdient zu entgleisen mit all meinen Zügen oder ist Unfall auch Fahrvergnügen?”
Einen besseren Reisebegleiter kann man sich in diesen Zeiten nicht wünschen!
Diese Band ist vermutlich an keinem Musikliebhaber mit Forschungsdrang in den letzten drei Jahren vorbeigegangen. Im dritten Jahr der Anstrengungen um sie hat es endlich geklappt! Nehmt auf jeden Fall Eure Afro/Cumbia/Space Tanzschuhe mit, denn die werdet Ihr brauchen!
Sie haben uns letztes Jahr in Spanien aus den Schuhen gehoben und sind das aktuelle Projekt des slowenischen Drummers Jaka Berger (Brgs) und dem elektronischen Produzenten Nac. Sie nutzen ihren live gespielten Dub als Brennglas für unsere von allen Seiten beeinflusste Welt.
Dubheads, this is one for you!
Jacqueline ist ein Geschöpf der Liebe, des Lichts und der Musik. Als solches wird Jackie von der Liebe im Innern angeheizt, von magischen Licht erhellt und von einer Seele geleitet, die mit unendlichem Feuer brennt, um fröhliche, jenseitige, weltliche und formelbrechende elektronische Tanzmusik zu schreiben, zu singen und aufzuführen!
Live. Und zur Eröffnung der Mikrödiskö, davor und unterm Firmament.
Hier erfährt man eine superbe Musikerkonzentration um Andreas Mayrock, die wir auf dem Sound of Bronkow entdecken durften. Sie saugen ihre Inspiration fast ausschließlich aus alten Bluesplatten, schaffen in der Mimikry des Folk- und Songwritertums jedoch schon avantgardistische Popsong-Miniaturen.
Wunderbar. Nicht mehr, nicht weniger!
Mit ihrem Late-Night-Rock sorgt das berliner Trio dafür, dass kein Bein still stehen bleibt. Innerhalb der Underground-Garage-Szene sind sie als Liveband explosiver Art bekannt, da ihre Mischung aus fuzzigem Rock, Psychedelic und Romance die Zuhörer auf einen Schlag mitreißt und zum Mitreisen einlädt.
Der eine oder andere könnte sie als Retortenbabys durchgehen lassen. Wir nicht. Denn sie sind astreine Bastarde des avantgardistischen Progs! “PinioL ist die inzüchtige Vereinigung von PoiL und Ni. Ein abscheuliches Monster, das vor nichts Angst hat”. So beschreiben sie sich selbst. Habt keine Angst und hört und seht selbst……
U will be taken on a wild eccentric sonic journey unlike any other!
Sie räumen auf, denn diese rotzige Allianz von Wolfgang Möstl, Mario Zangl und Florian Giessauf vereint ein lautes Amalgam aus No-Melodien und höllischem Drum-Thrash. Lasst Euch an den Fetzen fassen, um Euch durch einen atemberaubenden polytoxikomanen Tsunami ziehen zu lassen. Trippy, gefährlich, verträumt und brutal. Sie schmelzen Gehirnzellen.
Cocktails schlürfen, Zöpfe flechten, sanft bumsen – kann man alles prima machen, während man die Musik von Hush Moss hört.
Denn Eden Leshem, der hinter dem Projekt steckt, zieht mit seiner Band alle Register: Ein immer wiederkehrendes Saxofon, Sundowner-Gitarrenmelodien und cremige 70er-Jahre-Bassläufe sind die Essenzen, von denen Hush Moss am liebsten zu naschen scheint.
YĪN YĪN sind nicht der Doppelgeist aus der Flasche, sondern die ultimative Welt-Disco-Sensation. Kein Funk zu weit, kein Trash zu heftig, gereicht mit scharfer Psychedelic-Sauce. Da flog glatt einer über die Thai-Hütte, bevor er Songs wie “Ping Pong” zum Afro-Rundlauf anmeldete. Wie bizarr-funky ist das denn?
Eine Jazz-Quintett-Besetzung, angereichert durch Synthesizer und Samplepads und bis zur Unkenntlichkeit verfremdet durch eine Vielzahl von Effektgeräten: Das sind Ark Noir.
Für dieses Sonderkonzert tun sich zwei Plauener Bands zusammen, die sich beide der instrumentalen Musik verschrieben haben. Nachdem die feinen Herren des Arbeitskreises schon auf dem letzten Mother-Engine-Album ‘Hangar’ ihre Spuren hinterlassen haben, ist es an der Zeit, die Zusammenarbeit auch auf der heimatlichen Bühne zu präsentieren. Es trifft Jazz auf Psychedelic Rock, Elektronik auf Stoner und Kraut auf Kraut. Wenn auch der Dialekt ein anderer sein mag, die Sprache bleibt die Musik.
Ekke Muhäne vollführt solo sein autogenes Training an der synthetischen Einbauküche. Mit Sequencer, Analog-Synthesizern, Drum-Robot und zwei Eisbechern im Gepäck werden improvisierte Ausflugsrouten zwischen Electronica, Jazz, Noise und sphärischen Soundscapes angeboten. Praktisch: Das geneigte Publikum wird für diese musikalische Forschungsreise die hermetische Röhre am Waldrand nicht einmal verlassen müssen.